Verein für Kampfkunst und Selbstverteidigung e.V.

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Selbstverteidigung

Selbstverteidigung mit und gegen Alltagswaffen

Stockangriff | Messerangriff | Kettenangriff | Alltagsgegenstände als Verteidigungswaffe |

Selbstverteidigung gegen bewaffnete Angreifer

Ein Angreifer, der mit Waffen angreift, beabsichtigt, schwer zu verletzen oder sogar zu töten. Vom Verteidiger erfordert dies äußerste Entschlossenheit und konsequenten Einsatz selbst härtester Techniken und Mittel.
Der Angegriffene muss – auch bei erfolgreicher Verteidigung – damit rechnen, verletzt aus dem Geschehen herauszugehen. Dessen muss er sich in der mentalen Vorbereitung (die auch ein Teil des Selbstverteidigungstrainings ist!) immer bewusst sein.
Die Eigensicherung nimmt hier einen noch höheren Stellenwert ein als bei Auseinandersetzungen ohne Waffen.

Wir beziehen uns im Folgenden auf die allgemein zugänglichen "Alltagswaffen" Stock, Messer und Kette.

Stockangriff

Angriffsrichtungen Gegenstrategien Hilfsmittel der Verteidigung
Von oben Auspendeln

Gegen alle genannten Angriffsrichtungen:

Stuhl
Stock
Rucksack
Tasche
Diagonal von innen Distanzverkürzen nach außen
Diagonal von außen Distanzverkürzen nach innen
Horizontal In die Ausholphase hineingehen
Florettstich In die Ausholphase hineingehen


Der Stock ist eine Waffe, mit der der Angreifer seine Reichweite verlängert und seine Schlagkraft verstärkt. Am gefährlichsten ist der Stock am äußersten Ende. Hier erreicht er die höchste Geschwindigkeit und damit Schlagkraft. Das Hauptziel ist es für den Verteidiger daher, sich immer außer- oder innerhalb dieses Bereichs zu bewegen.

Im Selbstverteidigungstraining gegen Stöcke oder Baseballschläger werden alle in der Tabelle aufgeführten Formen der Verteidigung eingehend geübt. Parallel dazu wird aber auch des Umgehen mit dem Stock als Schlagwaffe trainiert, denn: Wer die Handhabung einer Waffe kennt, kann auch die Gegenmittel bewusster einsetzen!

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Messerangriff

Angriffsarten Gegenstrategien Hilfsmittel der Verteidigung
Stich/Stoß (Florettstich) Auspendeln

Gegen alle genannten Angriffsrichtungen:

Stuhl
Stock
Rucksack
Tasche
Werfen von Gegenständen
Spucken
"Schneiden" diagonal von innen Distanzverkürzen nach außen
Diagonal von außen Distanzverkürzen nach innen
Horizontal schlitzen Angriff auf empfindliche Körperstellen bevor der Angreifer "Mass" genommen hat


Das Messer ist die "Alltagswaffe" schlechthin: Von jedem leicht zu erwerben, unauffällig zu tragen, geräuschlos (und auch verdeckt) einzusetzen; ist diese Waffe auch in der Hand eines Kindes äußerst gefährlich, in der Hand eines Könners mit hoher Sicherheit tödlich.

In besonderen Trainingseinheiten werden alle in der Tabelle aufgeführten Formen der Verteidigung eingehend geübt. Selbstverständlich wird aber auch des Umgehen mit dem Messer als Waffe trainiert, denn (wie schon oben): Wer die Handhabung einer Waffe kennt, kann auch die Gegenmittel bewusster einsetzen!

Dass leichtfertiger Umgang mit dem Thema "Selbstverteidigung gegen Angreifer mit Messer" mindestens (krimineller) Schwachsinn ist, mag die folgende Tabelle unterstreichen. Sie gibt die Zeit an, die einem Verletzten nach seiner Verletzung noch bleibt (und gehen Sie auf keinen Fall von der Annahme aus, dass sich am Ort ihrer Auseinandersetzung innerhalb von ein bis zwei Sekunden ein Arzt einfindet!).
 

Ziel (Verletzung) Sek. bis zur Bewustlosigkeit Sek. bis zum Tod
Halsschlagader 5 Sekunden 12 Sekunden
Schulterschlagader 2 Sekunden 4 Sekunden
Armbeuge 14 Sekunden 90 Sekunden
Handgelenk 30 Sekunden 120 Sekunden
Bauchschlagader wenige Sekunden wenige Sekunden


Verteidigung gegen einen Angreifer mit Messer ist eine wirklich gefährliche Sache. Leichtsinn und falsch verstandenes Heldentum können sehr schnell das Leben verkürzen. Die Bereitschaft, kompromisslos bis in die letzte – tödliche – Konsequenz zu sein, muss mindestens so ausgeprägt sein, wie beim Angreifer.

Aber, auch wenn man als "Sieger" herausgehen sollte: Was nützt es, wenn man letztlich doch an einer Schnittverletzung verblutet?

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Kettenangriff

Als Verteidigung bietet sich hier in erster Linie das Auspendeln an, da eine Kette, einmal ausgeschlagen, nicht so leicht zu manövrieren ist, wie z. B. ein Stock. Allerdings ist die Distanzeinschätzung um einiges schwieriger als beim Stock, da eine zusammengelegte Kette schwer auf ihre Länge einzuschätzen ist.

Trainiert wird mit Plastikketten, wie sie auch zum Absperren von Baustellen verwendet werden. Ansonsten ist die Vorgehensweise ähnlich wie bei Stockangriffen.

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Alltagsgegenstände als Verteidigungswaffe

Selbstverständlich können die oben beschriebenen Waffen auch zur Verteidigung eingesetzt werden.
Leider sind sich allerdings nur wenige darüber klar, wie wirkungsvoll mitgeführte Alltagsgegenstände als (Verteidigungs)Waffe eingesetzt werden können. Durch ihren Einsatz wird die Wirkung waffenloser Anwendungen entscheidend erhöht. Als zusätzlicher Effekt kommt beim Gegner die Überraschung durch die sachfremde Verwendung. Im Folgenden können nicht alle Möglichkeiten erschöpfend erwähnt werden. Es werden (nur) einige weit verbreitete Gegenstände vorgestellt. Es sollen hiermit auch Denkanstöße vermittelt werden, die den Schüler ermöglichen, seine eigenen "Alltagswaffen" in seine ganz persönliche Selbstverteidigung einzubauen.

Geklärt werden muss – wenn diese Gegenstände in das persönliche Selbstverteidigung-Repertoire eingebaut werden soll – im Vorfeld die Erreichbarkeit (wie schnell greifbar?), das Zusammenpassen mit den sonstigen Selbstverteidigungstechniken (wird zugunsten dieser Gegenstände etwas anderes – wichtiges – vernachlässigt) und zu guter Letzt das technische Können damit (mangelndes Können kann dazu führen, dass die Waffe im Ernstfall gegen einen selbst gerichtet wird).

Buch
Ein Buch kann mit beiden Händen oder auch nur mit einer Hand als Stoßwaffe eingesetzt werden. Es sollte versucht werden, mit der Ecke oder mit der Kante zu treffen.

Zusammengerollte Zeitung
Eine Zusammengerollte Zeitung lässt sich wie ein Schlagstock zum Schlagen und Stoßen (z. B. Hals, Genitalbereich) verwenden.

Kugelschreiber/Bleistift
Eine wirkungsvolle – zunächst unsichtbare – Stichwaffe (Hals, Kehlkopf, Augen), die sich auch als "Druckverstärker" auf empfindliche Nervenpunkte einsetzen lässt.

Schlüssel
Schlüssel (einzeln oder im Bund) sind als Stichwaffen, Schlagring(ersatz), sowie als Schlitzwaffe (z. B. quer über das Gesicht "gezogen") zu verwenden.

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