Mixed Martial Arts (MMA)
Vielseitig im Training: Die moderne Form des Vollkontaktwettkampfes.
Verschiedene Bezeichnungen
Diese Wettkampfformen werden nach ähnlichen Regeln durchgeführt:
MMA-/Vale-Tudo-/Pancrase-/Cage-/Free-Fight/Kyokushin Budo Kai.
MMA ist eine moderne Form des Vollkontaktwettkampfes. Populär geworden ist MMA durch die Vergleichskämpfe im Ultimate Fighting Championship (UFC) der frühen 1990er Jahre, bei dem Techniken aus verschiedenen Kampfsportarten angewendet werden.
Es haftet ihm allerdings der Ruf an, ein Sammelbecken für gewaltliebende Schläger und blutgierige Zuschauer zu sein.
Leitung des MMA-Trainings
in der Kampfkunstschule Eisheuer:
Joachim-Dieter Eisheuer
(Für ausführliche Info das Bild anklicken)
Die Trainer sind erfahrenen und anerkannte Kampfkunstexperten, die alle Tricks und Kniffe erfolgreicher Kämpfer kennen und sie verantwortungsbewusst zu vermitteln wissen. Auch hier gilt: Sich selbst überzeugen und einfach einmal – selbstverständlich ganz unverbindlich – mittrainieren!
Andreas Schewkun (dunkle Hose) demonstriert
MMA-Wettkampftechnik (Turnieraufnahmen)
Dass auch im Bodenkampf geschlagen und zum Teil getreten werden darf, ist eines der Hauptunterscheidungsmerkmale zu anderen Vollkontaktsportarten, allerdings von Gegnern dieses Kampfsports auch der Hauptangriffspunkt.
Gegner der "Käfigkämpfe", wie diese Wettkampfform oft bezeichnet wird, führen die Verletzungsgefahr für die Kämpfer ins Feld. Allerdings kommen Studien, darunter auch eine Studie aus den USA zu einem anderen Schluss: Wissenschaftler in Nevada beobachteten, dass die Verletzungsrate beim MMA in etwa auf dem Niveau anderer Kampfsportarten liege, die Gefahr einer Hirnschädigung beim Boxen wahrscheinlich sogar höher sei.
Besonders an einem anderen Punkt stoßen sich die Kritiker des Sports: Es darf auch am Boden zugeschlagen werden, für viele ein Tabubruch. Denn wer am Boden liegt, gilt als wehrlos. Sie übersehen hierbei, dass es für den durchtrainierten Kampfsportler im Bodenkampf unzählige Möglichkeiten gibt – von simplen Schlägen bis zu komplizierten Hebeln – bei denen kleinste Unterschiede im Bewegungsablauf über Gelingen oder Scheitern entscheiden. Jede Gewichtsverlagerung, jede Veränderung der eigenen Position, jede technische Finesse wird über Jahre trainiert und perfektioniert. Nur wer nicht versteht, was am Boden passiert, sieht zwei Kämpfer, die aufeinander einprügelten. Tatsächlich bestimmen die Kampfregeln sehr genau, was erlaubt ist und was nicht. Sobald ein Kämpfer wehrlos erscheint, wird der Kampf vom Ringrichter abgebrochen. Außerdem kann jeder Kämpfer durch "Abklopfen" am Boden sofort aufgeben.
Prinzip und Technik
Bei diesem in Europa noch sehr jungen Sport werden alle Kampfdistanzen, das Treten, Schlagen, Clinchen, Werfen und der Bodenkampf in einem Vollkontaktsport mit möglichst wenig Beschränkungen durch Regeln vereint. Die Kämpfer bedienen sich sowohl der Schlag- und Tritttechniken des Boxens, Kickboxens, Muay Thai und Karate als auch der Bodenkampf- und Ringtechniken des Jiu-Jitsu, Ringens, Judo und Sambo. Auch Techniken aus anderen Kampfkünsten werden benutzt.
Ziel des MMA ist es, den Gegner in einem Kampf zu besiegen, bis er durch Abklopfen aufgibt, KO geht, oder der Schiedsrichter den Kampf abbricht. Auch ein Punktsieg ist möglich.
Das Training ist sehr umfangreich und fordert vom Trainierenden hohes Engagement. Bei Wettkämpfen sind die Kämpfer in unterschiedliche Gewichtsklassen eingeteilt.
Anders als z. B. traditionelle Karate-Stilrichtungen enthalten die Mixed Martial Arts ausschließlich Formen und Techniken, die direkt in einem sportlichen Wettkampf einsetzbar sind. Aus diesem Grunde werden keine reinen Selbstverteidigungstechniken (Fingerstiche, Handkantenschläge, Nervendruck-, Entwaffnungs- und Waffentechniken) trainiert.
Historische Vorläufer
Von 776 bis 720 v. Chr. zählten zu den olympischen Disziplinen hauptsächlich verschiedene Laufsportarten, bis 708 v. Chr. Ringen eingeführt wurde. 688 v. Chr. wurde den olympischen Disziplinen noch Boxen hinzugefügt. Boxen war ein sehr populärer Sport bei den Olympischen Spielen, und so kam sehr schnell die Frage nach dem besseren Kämpfer auf.
Diese Frage war der eigentliche Ursprung des MMA-Sportes, des "Pankration" (griechisch "Allkampf, Gesamtkampf"; gesprochen "Pankrátion" (kein Z-Laut), von griechisch pan "alles", kratos „Kraft“).
"Pankration",
historische Darstellung aus dem 2. Jh. v. Chr.
Pankration sollte die Frage nach dem Besten aller Kämpfer, den besten Kampfstilen beantworten. So wurde dieser Sport im Jahre 648 v. Chr. bei den 33. Olypischen Spielen als Disziplin eingeführt. Allerdings sind sich die Historiker in diesem Punkt nicht ganz einig: Nach der griechischen Mythologie führten Herakles und Theseus diesen Sport bei den Olympischen Spielen ein. Einige Historiker sind der Ansicht, dass Soldaten das Pankration als Training für das Schlachtfeld entwickelt haben. Andere Quellen geben an, dass die Ägypter bereits 2600 v. Chr. Pankration ausübten.
Entgegen weitläufiger Meinung gab es bei den Wettkämpfen von Anfang an sportliche Regeln. Ziel war es, den Gegner mit allen erlaubten Mitteln zum Aufgeben zu bewegen. Pankration-Kämpfer genossen auf Grund ihrer vielseitigen Ausbildung hohes gesellschaftliches Ansehen. Sie wurden sehr gut bezahlt, musste keine Steuern zahlen und wurde von der Stadt ernährt. Das Vordringen der christlichen Ideologie führte im Jahre 393 n. Chr. zum Verbot der Olympischen Spiele durch Theodosius.
Neuer Beginn
Das erste europäischen Land, in dem dieser Sport auftauchte, war um das Jahr 1980 Holland. Der Wegbereiter dieser Wettkampfform war der Holländer Jon Bluming mit seinem Free Fight-System, das er "Kyokushin Budo Kai" ("Kampfkunst höchstmöglicher Realität") nannte. Zehn Jahre später begann der MMA-Sport auch in Deutschland langsam unter dem Namen "Free Fight" bekannt zu werden.
Kampftechniken
Erlaubt waren und sind in MMA-/Vale-Tudo-/Pancrase-/Free-Fight-Kämpfen neben Schlag- und Tritttechniken auch Knie- und oft auch Ellenbogentechniken bis hin zu Kopfstößen. Selbst Stampftritte zum Kopf eines am Boden liegenden Gegners sind bei manchen Turnieren nicht verboten. Charakteristisch ist, dass der Kampf sich sowohl im Stehen als auch auf dem Boden abspielt. Die modernen MMA-Kämpfe ähneln dem antiken Pankration-Kampf. Wie beim Pankration bestehen auch im modernen MMA die Möglichkeiten, den den Gegner durch Hebel- oder Würgetechniken zur Aufgabe zu zwingen oder ihn per K. o. kampfunfähig zu machen.
Der Hauptunterschied moderner MMA-Kämpfe zu den Wettkämpfen des "Kyokushin Budo Kai" besteht vorwiegend darin, dass beim MMA mit freiem Oberkörper und kurzen Hose gekämpft wird, während der Sportler im Kyokushin Budo Kai traditionelle Karatekleidung ("Gi") trägt. Würge- und Hebeltechniken, die die Kleidung des Gegners mit einbeziehen, sind also nicht möglich.